Von Karl Oesterle am 26.11.2021 Neuentdeckungen bei der Sibyllenspur in und um Dettingen/Teck von Karl Oesterle und Jochen Weber Familien Chronisten, Karl Oesterle mit Ehefrau Anneliese und Sohn Wolfgang Oesterle Die Natur hat die Landschaft unseres einzigartigen Planeten Erde sehr unterschiedlich und wunderschön geformt. Dazu beigetragen haben das Wasser, Vulkanismus, Winde, Stürme und auch Orkane. Auch durch das entstandene Wachstum auf unserer Erde entwickelten sich viele verschiedene Pflanzenarten, Tierformen und etwas später auch die Menschen. Was gab wohl den Anlass dafür? Auch das Lautertal ist geschichtlich vielseitig belegt.
Photo: Wolfgang Graf Karl Oesterle und Dipl. Ing. Architekt Jochen Weber Während dieser gemeinsamen Zusammenarbeit ist unser Weggefährde Diplom Ing. Architekt Jochen Weber aus Kirchheim/Teck, rechts im Bild, plötzlich und unerwartet verstorben. Er hinterlässt eine schmerzliche Lücke im Heimatforscherteam
Deutlich sichtbare Sibyllenspur
Von der Burg Teck aus ist die Sibyllenspur deutlich zu erkennen. Diese so genannte Sibyllenspur entdeckt man im Gelände von Wendlingen am Neckar entlang der Lauter bis nach Kirchheim/Teck. Von Kirchheim/Teck aus ist sie bis zum Ende des gesamten Lautertals nachweisbar. Die Natur verändert, verformt immer wieder im Laufe der vielen Jahrhunderte fast unbemerkt die Landschaft. Man muss schon sehr genau hinschauen, um diese Umformungen der früheren Bebauungen zu erkennen. Wasserabläufe haben viele, und auch immer wieder neue Seitengänge, links wie rechts der Hauptwasserströmungen - (Hauptflüsse) in das Gelände gegraben. Bei Erkundungs-Wanderungen in vielen Jahren und in verschiedenen Jahreszeiten erkennt man Unregelmäßigkeiten im Gelände immer besser von der Höhe aus. Anfangs standen wir vor vielen Rätseln. Die "Lautertalsperre" ohne Wachturm wurde von den Römern sicher nicht gebaut. Mit verschlossenen Augen oder einem Kurzblick haben die Römer früher sicher nichts gebaut. Alles wurde gewissenhaft geplant. Nach näheren Begehungen des umliegenden Geländes fanden wir oberflächig kleine Funde aus vergangenen Zeiten. Neue aktuelle Entdeckungen, Erkenntnisse und Berichte über das Lautertal vom Chronisten und Geschichtsfamilien Heimatforscherteam
Photo: Karl und Anneliese mit Sohn Wolfgang Oesterle Die erste "Lautertalsperre" verläuft unserer Feststellung nach ganz anders durch das Tal. Genau das gleiche gilt auch für die zweite Sibyllenspur. In Südwestdeutschland ist dies die älteste künstliche Grenzziehung in Baden-Württemberg. Wir haben auch noch eine viel ältere zweite Sibyllenspur - Grenzsicherung entdeckt. Während der Besatzungszeit der Römer wurden auch mehrere neue Wege angelegt. Auch schon damals stellte man fest, dass man einiges verbessern sollte. Bald darauf erfolgte dann eine zweite Bauphase mit einem neuen Abschnitt. Von Owen bis Kirchheim/Teck gab es in unserer Vorzeit enorm mehr unterschiedliche Geländeunebenheiten. Diese wurden bis heute wegen den bisher durchgeführten Flurbereinigungen immer mehr eingeebnet.
Die früheren Wasserverläufe unterhalb der Burg Teck bei Dettingen/Teck Noch heute kann man bei sehr genauem hinsehen die früheren Wasserverläufe sowie auch noch die viele kleinere Wasserabflussrinnen im Gelände erkennen. Bis heute wurde das Gelände immer mehr eingeebnet, der Grund dafür ist die einfachere Bewirtschaftung der Felder. Es gab viele Vorstellungen und Vermutungen über die drei dunklen Streifen im Lautertal. Auch Hobby Archäologieforscher befassten sich schon mit diesem Thema und nahmen sich viel Freizeit um daran teil zu nehmen. So wie der Schreinermeister Paul Kirschmann.
Paul Kirschmann Herr Paul Kirschmann kam zu uns, Familie Oesterle, nach Hause. In diesem interessanten Gespräch stellten wir gemeinsam fest, dass diese Bodenveränderungen früher einmal Wassergräben gewesen sein mussten. Siehe folgende 2 Bilder unten.
Bei einem weiteren Forschungsteamtreffen gingen wir beide, Karl Oesterle und Paul Kirschmann hoch ins Gelände und begutachteten noch einmal diese Sache vor Ort. Dabei stellten wir fest, dass diese Spuren sicherlich Wasserablauf-Gräben und ein früherer Weg von einem vor langer Zeit bestandenem See an diesem Ort gewesen sein mussten. Daraufhin wurde von uns 1978 an das Denkmalamt eine Mitteilung geschrieben. Etwas später stellte sich dies dann auch heraus. Bald nach der Grabung stellte sich auch noch heraus, dass eines davon eine Holzschutzpalisade war und der etwas später angelegte Großgraben nicht ganz bis zum See reichte. Der zweite Graben, also die mittlere Bodenveränderung diente früher einmal der Wasserentsorgung. Bei einer anschließenden genehmigten Grabung, (Geländefreilegung) war man nicht mehr weit weg vom Ende des großen Graben. Wie kam diese Sache zustande? Was kann sein oder nicht sein?
Im Jahre 1978 brachte dann der Diplomingenieur Architekt Dr. Eugen Schweizer seine bisherig gesammelten Erkenntnisse mit in unsere Forschung ein.
Bild links, Karl Oesterles Sohn - Wolfgang Oesterle. Am Montag, den 18. Oktober 1982 erfolgte vom Landesdenkmalamt eine zweite sorgfältige Grabung mit sehr gewissenhafter Untersuchung. Auch unser Sohn Wolfgang Oesterle war damals mit dabei. Nachdem die oberste Erdschicht einmal weg war, kam eine sichtbar dunklere Erdverfärbung zum Vorschein.
Das freigelegte Gelände wurde daraufhin sehr genau vermessen. Die zweite Person von rechts: Dr. Dieter Blank der damalige Leiter dieser Grabung.
Heute wird von einem früheren Wasserschutzgraben ausgegangen. Er weist eine nicht ganz quadratische Form mit abgerundeten Ecken auf. Damals dachte man bei der Grabung, es seien 4 mal 60 oder 50 Meter. in der Zwischenzeit fand ich mit Herr Jochen Weber heraus, dass die richtigen und exakten Maße zwischen 42 und 46 Meter liegen. Das abgetragene Erdreich wurde bei der Grabung dann auch noch gleich zu einer benötigten Bodenerhöhung verwendet. Bei langer Regenzeit und der Schneeschmelze lag der Wasserspiegel deutlich sichtbar weiter oben. Früher stand im Innern einmal ein kleineres Wachkastell der Römer. Darauf deuten die von uns entdeckten Umrisse hin.
Bild: Karl Oesterle damals bei der Grabung mit dem Denkmalamt Diese Grabung gab es wegen der Überprüfung eines Querschnitts. Dank der Aufmerksamkeit des Försters Karl Sablowsky wurde ich am Radweg von Dettingen/Teck nach dem Ort Owen auf eine interessante Stelle hingewiesen.
Wie sich herausstellte hatte der Grundriss unterschiedliche Fundamentmaße.
Photo: Architekt Jochen Weber aus Kirchheim unter Teck bei der Vermessung Bei der Untersuchung zusammen mit Architekt Herr Weber wurde ein rechteckiges Stein-Fundament entdeckt. Mit Markierungsstäben wurde diese Stelle exakt erfasst. Dieses Fundament, siehe Bild oben, dürfte unserer Meinung nach einer Gedenkstätte gedient haben.
Eine so genannte Tempelarchitektur. (Skizze: Jochen Weber) Derartige Kraftbauten stehen auf starken Kraftfeldern, das waren auch Besonderheiten dieser Wahlstandorte.
Diese Quadersteine sind beim Bau des Einlauf und Auslauf des Wassergrabens verwendet worden.
Ein Vermessungstechniker im Einsatz mit seinem besonders aufwändigen Gerät. Im Sommer 2018 wurde von der Eisenbahntrasse bis zur alten Strasse dieses Teilstück der Sibyllenspur gesucht, gefunden und aufgezeichnet. Jedoch lässt sich mit dieser modernen Technik auf dem Gelände auch bis heute nicht alles auffinden. Mit der folgenden Skizze wollen wir den Zusammenhang verdeutlichen.
Auf der Zeichnung oben sind die Vermessungsstäbe als rote Punkte dargestellt Innerhalb dieser Anordnung erfolgte der oben dargestellte Geräteeinsatz im Abstand von allen 50 Metern zur Sibyllenspur und in einer Begehungsbreite von 13,80 Metern. Im Dezember 2018 gab es dann eine zweite Suche, diese Mal aber nur nach früheren Gebäuden in der Nähe des Limes (auch Sibyllenspur).
Auch mehrere Gutshöfe, siehe Darstellung von Herr Weber, standen auf Dettinger Markung Vor den Römern haben auch schon die Kelten das Lautertal besiedelt und ebenso deutlich sichtbare Spuren hinterlassen.
Gezeichnet und veröffentlicht von Karl Oesterle am 26.11.2021 Es gilt bis heute noch festzustellen, aus welcher Zeit die von mir, Karl Oesterle entdeckten, siehe Bild oben, dargestellten runden Steinfundamente stammen.
Die auf dem Photo in "Rot" eingezeichnete Vermessungslinie zieht sich am so genannten "Hohenbol" vorbei über die von der Teck ausgehende "Sibyllenspur" im Lautertal zum großen Römerkastell in Köngen. Den damaligen Palisadenschutz haben die Römer sicherlich, wie schon oft bekannt, dem Gelände angepasst. Die Ausbuchtungen lassen erkennen wo einst ein kleiner Turm oder ein Wachturm oder auch eine kleinere Wachhütte stand. Hätte man vom "Hohenbol" herunter eine Steinlawine ins Rollen gebracht, dann wären sehr schnell viele Durchbrüche in der römischen Holzpalisade gewesen, siehe Foto oben. Deswegen entschieden sich die Römer die Burg Teck halb zu umrunden. Dabei wählten sie im Gelände die Nord-Ost Seite aus. Bis heute deutlich an den Flur Spuren zu erkennen. Diese sichtbaren Geländespuren ziehen sich von der Gemarkung Dettingen/Teck, Bissinger Tal bis zur "Sattelbogenruine" hin. Dann weiter vom "Rauber" bis hoch auf die Schwäbische Alb. Vom Übergangsteg der Lauter auf der Ostseite zur Burg Teck Auf diesem Gelände wurde von mir auch schon sehr viel Sensationelles entdeckt. Sicher wird auch hier in Zukunft noch sehr viel im Gelände verborgenes ans Tageslicht kommen. In der gesamten Umgebung der Burg Teck gibt es unglaublich viel sichtbare Spuren unserer Vorzeit. Oberhalb der Viehweide wurde der Holzpalisadenschutz doppelt ausgeführt. In dieser doppelten Ausführung, siehe Photo unten, befand sich ein innen stehendes Gebäude. Weiter verlief früher der römische Limes westlich von Bissingen (Teck) nach Süden über den "Sattelbogen" bis nach Donnstetten, siehe folgendes Photo.
Auf der Westseite vom "Lauterwehr" mit seinem Übergangssteg befand sich früher einmal ein Gebäude. Von den 2 Gräben mit seinen Holzpalisaden verlief der Grenzschutz bis zum Kontroll-Wachtbau "Talackerweg". Auf dieser gesamten Strecke sind bis heute viele hoch interessante geschichtliche Spuren vorhanden. Der Palisadenschutz verlief dann weiter Richtung Kirchheimer Bahnhof.
Im Jahr 2011 riefen das Regierungspräsidium und die Dettinger Behörde (Amt) die Mitbürger dazu auf, Vorschläge für das Biosphären Gebiet einzureichen. Architekt Jochen Weber schlug eine Betonstele in Form eines Würfels vor, auf der die Sibyllenspur plastisch dargestellt sein sollte. Als Standort könnte sich dazu eine gut besuchte Stelle am Radweg zwischen Dettingen/Teck und Owen anbieten, dort, wo sich die beiden schönen und gemütlichen Sitzbänke befinden. Am 24.11.2012 ist dieser Vorschlag der Dettinger Behörde schriftlich übergeben worden. Leider gibt es bis heute noch keine Antwort auf diesen beim Regierungspräsidium eingereichten Vorschlag. Eigentlich ist es unsere Meinung nach schade, dass bei diesen einmalig historischen Entdeckungen bis heute so wenig Interesse besteht. Verfasser dieses Berichts: Karl oesterle und Jochen Weber am 26.11.2021 Vielen Dank für Ihr Interesse!
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